Vergangene Woche trafen sich Interessierte, um gemeinsam Ideen für die neue Müllverwertungsanlage (MVA) Bonn zu entwickeln. Beim Mitmach-Workshop trugen Menschen aller Altersgruppen aus der Region ihre Impulse in das Projekt.
Im Rahmen von bonNova wurden die Neubaupläne für das künftige Müllheizkraftwerk (MHKW) geschmiedet, das unweit des heutigen Standorts entstehen soll. Das neue MHKW soll mehr werden als eine Anlage, in der Müll klimaschonend verwertet und Energie nachhaltig erzeugt wird. Denn bonNova befasst sich darüber hinaus mit der Vision einer abfallbewussten Gesellschaft und damit, wie die SWB-Tochter dazu beitragen kann. Die Bausteine Kompetenzzentrum und Place to Be spielen dabei eine tragende Rolle.
Was bedeutet das konkret? Die MVA möchte einen Ort schaffen, zu dem es die Menschen hinzieht; beispielsweise um etwas über Müllverwertungsprozesse und Abfallvermeidung zu lernen und sich zu Nachhaltigkeitsthemen auszutauschen. Um das zu erreichen und herauszufinden, welche Erwartungen und Wünsche potenzielle Besucherinnen und Besucher für einen solchen Ort haben, veranstaltete die MVA einen Bürgerbeteiligungs-Workshop.
Effiziente Abfallverwertung und nachhaltige Energiegewinnung kombiniert mit gesellschaftlichem Mehrwert ist das Ziel. “Dafür brainstormen und erdenken wir uns gemeinsam mit den Teilnehmenden des Workshops kreative Ideen. In dieser Phase sind der Fantasie noch keine Grenzen gesetzt”, sagt Saskia Kutsche, Bereichsleiterin Unternehmensentwicklung bei der MVA. Und tatsächlich: Vom Rutschenpark über Lernerlebnispfade bis hin zum Kulturzentrum waren unterschiedlichste Vorschläge dabei. Ein wiederkehrendes Thema war der Wunsch nach einem Ort der Verbindungen, an dem neue Kontakte entstehen können. Auch vom Design hatten die Teilnehmenden konkrete Vorstellungen: Von der Natur inspiriert und begrünt soll die neue Anlage sein.
Ein Teil der Einfälle kam auch von Clara und ihren Eltern Nik und Steffi. Sie waren der Einladung mit Begeisterung gefolgt und legten eifrig los, die Ideen mit Buntstiften und Bastelutensilien festhalten und zu visualisieren. Insgesamt waren rund 45 Interessierte in das Verwaltungsgebäude Am Dickobskreuz gekommen, um das Beteiligungsangebot wahrzunehmen. Die spannenden Fachvorträge rund um die Themen Reallabor und außerschulischer Lernort sowie der rege Austausch bei der Veranstaltung kamen bei allen Teilnehmenden sehr gut an. Auch die Teenagerin Clara war angetan: „Mir hat besonders gefallen, dass ich so viel mitmachen durfte und selbst Ideen einbringen konnte.“
Da auch im Workshop selbst Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wurde, kamen ausschließlich bereits vorhandene Materialien und Schreibzeug zum Einsatz. Denn Abfallvermeidung beginnt mit einem umweltbewussten Umgang mit Ressourcen.
Im Kompetenzzentrum soll Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit geschaffen und gefördert werden. Im außerschulischen Lernort sind Menschen jeden Alters willkommen, um mehr über Abfallvermeidung und den umweltbewussten Umgang mit Ressourcen zu erfahren. “Es geht ums Experimentieren, Lernen, Erleben und Kreieren”, beschreibt Cynthia Kaufhold, Pädagogische Mitarbeiterin der Unternehmensentwicklung. “Wir möchten erreichen, dass Menschen uns gerne besuchen und ohne große Mühe sogar noch etwas lernen.”
Alle Ideen aus dem Workshop wurden festgehalten und können in einer Online-Übersicht nachbetrachtet werden. Wer ebenfalls mitwirken und beim nächsten Workshop dabei sein möchte, kann sich gerne per E-Mail bei Saskia Kutsche melden. (lr/cp)