Bei der Verbrennung von Abfall wird nicht nur Energie in Form von Wärme freigesetzt, sondern unvermeidlicher Weise auch Rauchgase. Die MVA Bonn verfügt daher über ein ausgefeiltes und beispielhaftes Rauchgasreinigungssystem, um die unvermeidlichen Emissionen bestmöglich zu reduzieren. So werden gesetzliche Vorgaben nicht nur eingehalten, sondern auch weit unterschritten.
Die mehrstufige Reinigung der Abgase beginnt bereits oberhalb des Feuers. Hier wird Ammoniakwasser in verschiedenen Ebenen in die Rauchgase eingedüst, um die entstandenen Stickstoffoxide zu ungefährlichem Stickstoff und Wasser umzuwandeln. Es handelt sich bei diesem Schritt um die sogenannte Rauchgasentstickung. Stickstoffoxide sind schädliche Gase, die zwangläufig bei jeder Verbrennung entstehen.
Mit dem Eintritt der Rauchgase durch den Sprühtrockner in den Elektrofilter, werden dort zunächst die festen, staubförmigen Partikel entfernt, bevor die Rauchgase in eine dreistufige Rauchgaswäsche gelangen. Hier werden Schwefeldioxid, Chlor- und Fluorwasserstoff, Aerosole und Feinstaub ausgewaschen. In der letzten Station, dem Flugstromadsorber, erfolgt die Abscheidung der im Rauch befindlichen Dioxine und Furane sowie Quecksilber.
Die Rauchgasreinigung ist der technologie- und kostenintensivste Faktor bei der thermischen Abfallbehandlung. In dem mehrstufigen Reinigungsverfahren werden die Schadstoffe in den Rauchgasen so effektiv reduziert, dass ein Maximum an Umweltschutz gewährleistet ist. So steigen am Ende nur noch gereinigte Rauchgase sowie Wasserdampf aus dem 98 Meter hohen Schornstein empor.